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Hämochromatose: wie gefährlich ist Eisenüberschuss?

Ständig müde, antriebslos und schlapp? Viele Menschen schieben das häufig auf das Wetter und die alltägliche Lebensweise. Häufig steckt jedoch viel mehr dahinter. Auch wenn die Symptome auf den ersten Blick nicht besorgniserregend sind, kann sich dahinter eine Hämochromatose verbergen.

Dabei handelt es sich um einen gefährlichen Eisenüberschuss. Bekannt ist diese Krankheit auch unter den Namen Eisenspeicherkrankheit. Rund eine viertel Million Menschen der deutschen Bevölkerung erkranken jährlich an der Hämochromatose.

Die ersten Anzeichen wie Müdigkeit oder auch eine gewisse Schlappheit sollten also in keinem Fall unterschätzt werden. Eine der typischen Begleiterscheinungen sind schmerzenden Gelenk. Suchen Sie umgehend einen Arzt auf und finden Sie schnellstmöglich die Diagnose, um Folgeschäden zu vermeiden.

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Was ist Hämochromatose?

Der Körper nimmt bei der Eisenspeicherkrankheit zu viel Eisen auf und lagert dieses. Ein gesunder Körper ist in der Lage, den Überschuss auszuscheiden. Bei der Hämochromatose ist das nicht der Fall, womit es schnell zu einem zu hohen Eisenwert kommt.

Die häufigste Ursache sind die Erbanlagen der Menschen. Es handelt sich bei der Hämochromatose um eine Erbkrankheit. Die Aufnahme im Darm vom Eisen ist gestört und kann die Aufnahme nicht stoppen, sobald ein Überschuss vorhanden ist.

Die hohe Menge an Eisen kann unterschiedliche Organe und auch die Gelenke belasten und dauerhaft schädigen. Aus diesem Grund ist es wichtig, die Krankheit so früh wie möglich zu diagnostizieren. Organschäden können dann vermieden werden.

Um die 10 Prozent der nordeuropäischen Bevölkerung gilt dabei als Erbgutträger. Das bedeutet aber nicht automatisch, dass die Hämochromatose bei Ihnen ausbricht. Dennoch können Sie die Krankheit an Ihre Kinder oder auch an die Enkel weitergeben. Bei diesen kann die Hämochromatose dann ausbrechen.

Eine andere Form der Eisenspeicherkrankheit ist die sekundäre Hämochromatose. In ganz seltenen Fällen kann es zu der Krankheit kommen, auch wenn Sie kein Träger sind oder veränderte Erbanlagen haben. Häufige Bluttransfusionen sind hier die Ursache für den Ausbruch.

Dabei geht es aber nur um gewisse Transfusionen, die zum Beispiel bei gewissen Blutbildungsstörungen notwendig sein. Die Wahrscheinlichkeit, dabei an der Hämochromatose zu erkranken, ist jedoch sehr gering.

Symptome und Folgen der Hämochromatose

Mann wartet in Sanduhr auf Folgen

Der menschliche Körper kann eine gewisse Menge an Eisen einlagern. Eisen ist sogar sehr wichtig für uns. Ein Eisenmangel kann also auch zu Symptomen und vor allem zu Krankheiten führen. Die Balance zwischen dem Eisenbedarf im Körper und der Zufuhr ist entscheidend, damit Sie gesund und fit bleiben.

Sobald die Eisenspeicher gefüllt sind, lagert sich überschüssiges Eisen im Gewebe der unterschiedlichen Organe ab. Durch diesen Vorgang wird das gesunde Gewebe zerstört. An dieser Stelle bildet sich Narbengewebe, welches dann die Lücken füllt. In der Fachsprache heißt das Fibrose.

Die Organe können dank dem Narbengewebe nicht mehr richtig arbeiten. Je ausgeprägter der Vorgang ist, desto schlimmer sind auch die Auswirkungen auf die Funktionen. Es kann sogar zu einem kompletten Organversagen kommen. Dieser Vorfall ist nicht mehr rückgängig zu machen.

In erster Linie sind die Bauchspeicheldrüse und die Leber von diesem Vorgang betroffen. Aber auch das Herz hat keinen Schutz und ist somit vor der Hämochromatose nicht sicher. Handelt es sich bereits um ein spätes Stadium der Krankheit, ist der Eisenüberschuss auch an der Haut zu erkennen.

Die Mediziner sprechen in diesem Fall von einer verstärkten Ablagerung von Melanin und Eisen. Es kommt dabei zu einer Bronzefärbung, die nicht mehr dem natürlichen Hautton entspricht. Bevor das passiert, werden Sie jedoch bereits andere Symptome bemerken.

In den ersten Jahrzehnten Ihres Lebens macht sich die Veränderung Ihrer Gene noch nicht bemerkbar. Trotz einer Hämochromatose bleiben einige Patienten Ihr Leben lang Beschwerde frei und die Krankheit in diesen Fällen unentdeckt. Dank der Menstruation bemerken gerade Frauen den Überschuss erst, wenn die Wechseljahre eintreten.

Zwischen dem 40 und 60 Lebensjahr treten die ersten Beschwerden auf. In der Regel sind das eine gewisse Schlappheit und das Problem, dass Sie dauerhaft Müde sind. Aber auch Gelenkschmerzen, die nicht erklärbar sind, können die ersten Anzeichen von Hämochromatose.

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Es handelt sich hierbei jedoch um Symptome, die bei vielen Krankheiten oder unterschiedlichen Mängeln auftreten können. Daher ist gerade zu Beginn die Findung der Diagnose besonders schwer. Der Arzt muss hier ein sehr breites Spektrum an Möglichkeiten abgehen.

Ist die Krankheit bereits fortgeschritten, sind auch die Anzeichen viel deutlicher und einfacher zu erkennen. In vielen Fällen haben die Betroffenen eine vergrößerte Leber und damit auch deutlich erhöhte Leberwerte. Es kann sogar zu einer Leberzirrhose kommen, wenn die Therapie nicht rechtzeitig begonnen wird.

Durch die Schädigung der unterschiedlichen Organe können auch Folgeschäden entstehen. Das bedeutet, auch wenn Sie die Hämochromatose therapieren, können sich andere Baustellen aufgetan haben. Mit dazu gehört Diabetes, eine Herzschwäche oder auch eine Schädigung der Hirnanhangsdrüse.

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Diagnose und Behandlung von Hämochromatose

Sobald ein Verdacht besteht, wird umgehend der Eisenwert im Blut bestimmt. Mittels der Blutabnahme geht das relativ schnell. Ebenso wird beurteilt, wie hoch die Konzentration in den Eisenspeichern ist. Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Transferrinsättigung.

Diese Werte werden miteinander verglichen. Ist die Transferrinsättigung über 45 Prozent und der Eisenspeicher hat ebenfalls eine zu hohe Konzentration, so kann man mit einer sehr hohen Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dass hier die Krankheit vorliegt. Jedoch müssen alle Werte im direkten Vergleich stehen.

Sollten nur einzelne Werte aus diesem Test besonders erhöht sein, dann stecken wahrscheinlich andere Ursachen dahinter und nicht die Hämochromatose. Daher ist es wichtig, dass immer mehre Faktoren getestet und untersucht werden.

Ist die Hämochromatose bereits vorgeschritten, kommen nach der Diagnose wahrscheinlich weitere Untersuchungen auf Sie zu. An dieser Stelle muss das Ausmaß der Schäden überwacht werden. Die Organe werden dabei gründlich unter die Lupe genommen und das Ausmaß einschätzen zu können.

Die Therapie der Hämochromatose ist dabei nicht schwer, aber für einige Patienten durchaus unangenehm. Ziel ist es, das Eisen möglichst schnell und effektiv aus dem Körper zu bekommen. Und das funktioniert am besten über einen sogenannten Aderlass.

In einem bestimmten Rhythmus werden etwa 500 Milliliter Blut aus dem Körper gelassen. Je nach der Schwere kann das entweder wöchentlich oder im Abstand von zwei Wochen passieren. Die Therapie kann bei schweren Fällen bis zu zwei Jahren dauern.

Im Anschluss brauchen Sie nur noch alle drei Monate zu einem Aderlass. Ist der Körper erst mal von dem Eisenüberschuss befreit, ist eine wöchentlicheBehandlung nicht mehr nötig. Jedoch sollten Sie die 4 Besuche im Jahr unbedingt wahrnehmen, damit Sie gesund und vor allem fit bleiben.

Eine alternative Behandlung im Falle von einer Herzschwäche oder auch bei Blutarmut stellt die Erythrozyten Aphärese dar. Hierbei handelt es sich um eine medikamentöse Therapie, die jedoch nicht so effektiv ist. Außerdem gibt es hier deutlich vermehrte Nebenwirkungen.

Über die Ernährung können Sie die Hämochromatose abschwächen. Regeln lässt sich der Eisenüberschuss jedoch damit nicht. Es gibt unterschiedliche Lebensmittel, die die Aufnahme fördern oder auch hemmen. Dazu gehört zum Beispiel schwarzer Tee.

Insgesamt sollten Sie auf Innereien, Blutwurst oder auch Leberwurst weitgehend verzichten. Ebenso ist es mit Alkohol. Hierbei geht es aber in erster Linie um das Risiko der Leberzirrhose. Ernähren Sie sich einfach ausgewogen und gesund.

Prognose bei Hämochromatose

Erkennen Sie die Krankheit frühzeitig und nehmen die regelmäßige und wiederkehrende Therapie in Anspruch, dann haben Sie auch genau die gleiche Lebenserwartung wie gesunde Menschen. Folgeschäden sind in diesem Fall nicht zu erwarten.

Bei einer fortgeschrittenen Hämochromatose sieht das ein wenig anders aus. Hier kommt es in erster Linie darauf an, wie hoch der Schaden in Ihrem Körper bereits ist. Gerade bei den Gelenken bleiben die Probleme dauerhaft vorhanden. Schwermetalle können den Körper schädigen.

Häufig kommt es hier sogar zu Operationen, bei denen die Gelenke ausgetauscht werden. Ebenso kritisch ist es, wenn die Hämochromatose bereits die Leber angegriffen hat. Hier haben Sie nicht nur Spätfolgen, sondern auch häufig andere Krankheiten, die dann behandelt werden müssen.

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